* 27.01.1901 in Katowice/ Kattowitz
† 13.07.1973 in Hamburg
Willy Fritsch war einer der erfolgreichsten und populärsten Stars der deutschen Filmgeschichte.
Seit 1912 in Berlin ansässig, nahm er ab 1920 Schauspielunterricht bei einem Lehrer Max Reinhardts und begann seine Laufbahn mit ersten kleineren Engagements u. a. am Deutschen Theater Berlin.
1921 begann Fritsch zusätzlich Stummfilme zu drehen und konnte 1925 seinen ersten großen Welterfolg mit der Komödie „Ein Walzertraum“ für sich verbuchen. Bereits dieser Film brachte ihm große Popularität über deutsche Grenzen hinaus im europäischen Ausland und in den USA ein. Internationale, mit einem Umzug nach Hollywood verbundene Angebote schlug er wegen fehlender Sprachkenntnisse jedoch aus.
Der endgültige Durchbruch gelang dem Schauspieler mit zwei Hauptrollen in den Filmen „Spione“ (1928) und „Frau im Mond“ (1929) von Fritz Lang. Im Anschluss daran sprach Fritsch auch den ersten Satz des deutschen Tonfilms: „Ich spare nämlich auf ein Pferd“ („Melodie des Herzens“, 1929).
Mittlerweile zu einem der beliebtesten Filmstars der späten Weimarer Republik avanciert, erreichte Willy Fritsch seinen Karrierehöhepunkt mit den musikalischen Tonfilmkomödien der frühen 1930er-Jahre. Gemeinsam mit seiner Filmpartnerin Lilian Harvey bildete er das erste sogenannte „Traumpaar des deutschen Films“ in Blockbustern wie „Die Drei von der Tankstelle“ (1930), „Der Kongress tanzt“ (1931) oder „Ein blonder Traum“ (1932) und war auch als Interpret von Schlagern wie „Ein Freund, ein guter Freund“ oder „Liebling, mein Herz lässt dich grüßen“ erfolgreich.
Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme setzte der Schauspieler seine Karriere in Deutschland fort und spielte in Unterhaltungsfilmen wie Reinhold Schünzels mutiger Satire „Amphitryon“ (1935) oder auch in „Glückskinder“ (1936), dessen darin enthaltener und von Fritsch gesungener Schlager „Ich wollt‘ ich wär‘ ein Huhn“ heute noch populär ist.
Bei Kriegsausbruch steckte Fritsch neben Marika Rökk in den Dreharbeiten zum ersten deutschen Farbspielfilm „Frauen sind doch bessere Diplomaten“ (1939-41) und konzentrierte sich anschließend auf in Österreich hergestellte Komödien wie z. B. „Wiener Blut“ (1942, Regie: Willy Forst) oder „Der kleine Grenzverkehr“ (1943) nach einem Drehbuch von Erich Kästner. Dem einschlägig nationalsozialistischen Filmwesen konnte sich der Schauspieler dennoch nicht entziehen und trat 1944 im Propagandafilm „Junge Adler“ auf.
Nach Kriegsende ließ sich Willy Fritsch 1945 mit seiner Familie zunächst in Hamburg-Winterhude und später in Hamburg-Alsterdorf nieder. Die von Helmut Käutner produzierte Satire „Film ohne Titel“ begründete 1948 seine Nachkriegskarriere mit einer Selbstpersiflage neben Hildegard Knef, ferner spielte er Hauptrollen in zahlreichen Kinoproduktionen der Real-Film von Gyula Trebitsch. Zu Beginn der 1950er-Jahre verlegte er seine Tätigkeit jedoch vorwiegend auf populäre Kassenschlager des Heimatfilms wie „Grün ist die Heide“ (1951) oder „Wenn der weiße Flieder wieder blüht“ (neben Romy Schneider, 1953) und zog sich nach dem Tod seiner Frau mit dem Kinofilm „Das hab‘ ich von Papa gelernt“ (1964) an der Seite seines ebenfalls zum Schauspieler ausgebildeten Sohns Thomas Fritsch nach mehr als 40 Jahren im Rampenlicht aus dem Filmgeschäft zurück.
Seine letzten Lebensjahre verbrachte Willy Fritsch sehr zurückgezogen und starb 1973 an einem Herzinfarkt. Seit dem 24.07.1973 ruht er an dieser Stelle.
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